14. Etappe: Tansania (Herbst 2022)

Tansania – Ruanda – Uganda – Kenia - Tansania

28. 09. - 29. 10. 2022

Manfred Schroth

Olaf Lobenstein

Toyota HZJ 75

28./29. 09. 2022

Flug über Addis Abeba nach Arusha – Moshi. Versicherung und Telefonkarte kaufen. Auto Stellplatz am Kilimanjaro House.

30. 09. 2022

Roadtax und Lebensmittel kaufen, Gummis für den Ersatztank eingebaut.

01. 10. 2022

Auto fertiggepackt, mittags Abfahrt. Viele LKW. Übernachtung Lake Burungi südlich des Lake Manyara.

02. 10. 2022

Weiterhin sehr viele LKW, die an den steilen kurvigen Auf- und Abfahrten nervig werden (teilweise 10-15% Gefälle). Übernachtung bei Kahama.

03. 10. 2022

Und weiter geht es mit sehr viel Verkehr bis kurz vor die Grenze nach Ruanda. Übernachtung oberhalb eines Tales in bewirtschaftetem Gebiet. Am nächsten Morgen werden wir von Arbeitern freundlich begrüßt.

04. 10. 2022

Die Grenzabfertigung in Rusumo geht sehr schnell, da beide Grenzbüros im selben Gebäude sind, einschließlich der Schalter für das Ostafrika Visum. Das Visum gilt für Ruanda, Uganda und Kenia und kostet nur 100$.

Dann Überraschung pur: in Ruanda ist es auf den Straßen sauber - anders als in Tansania und anderen Ländern, durch die wir bisher gefahren sind. Auch die Verkehrsregeln werden eingehalten: die Kleinbusse fahren 50 bzw. 80 km/h. Viel Militär und Radargeräte an den Straßen.

Ab Kigali wird es dann mit dem Verkehr in Richtung West irrwitzig. Von 1400 Metern hinauf auf 1800 Meter und wieder hinab auf 1000 Meter. Ein Schwerlast-LKW am anderen. Überholen ist sinnlos.

Ab Kitarame Richtung Lake Kivu das Gleiche, nur von 1800 bis 2300 Meter, zusätzlich kaputte Straße. Unterwegs stellen wir fest, dass die Bremslichter nicht funktionieren, das scheint aber hier trotz der Straßenverhältnisse niemand zu stören. Im Garten des Musaya Hotels in Kibuye können wir übernachten und bekommen sogar einen eigenen Bungalow mit WC und Dusche.

05. 10. 2022

Bremslichter repariert, nur Dreck im Kontaktgeber-Bremspedal. Mittags dann mit dem Boot durch die Inseln zum Napoleons Hut. Durch eine größere Ansammlung von Flughunden geht der Weg Richtung Gipfel der Insel.

Es fängt an zu tröpfeln, was sich auf der Rückfahrt als schwerer Sturm mit Gewitter und ordentlichem Wellengang zusammenbraut.

06. 10. 2022

Bei schönstem Wetter fahren wir oberhalb des Lake Kivu entlang mit Abstecher zum See hinunter. Dann die Suche nach Campplatz bei/in Gisenyi an der Kongo Grenze. Wir finden keinen Campplatz und fahren weiter nach Ruhengeri/Musanze. Dort finden wir nach längerem Suchen bei der INES Universität das Isange Paradise Resort, wo wir auf dem abgeschlossenen Parkplatz übernachten können.

07. 10. 2022

Weiterfahrt Richtung Grenze. Ein Stück weit fahren wir am Nordufer des Lake Burera entlang mit toller Panoramasicht auf die gestaffelten Berge und den 4100 Meter hohen Vulcano Muhavura. Das ist unser Zwischenziel, um die Gorillas zu sehen.

Am See entlang wird bis zu den Bergspitzen auf Terrassen Landwirtschaft betrieben. Uns fällt auf, dass neben den Frauen hier auch Männer in der Landwirtschaft arbeiten.

An der Grenze gibt es keinerlei Probleme.

In Kisore im (M)gahinga-Gorilla N.P. Büro: ein (sehr) kurzfristiger Termin ist kein Problem, am nächsten Morgen früh um acht beim MT. Muhabura Climbers Rest Camp ist Treffpunkt auf 2300 Meter. Dort übernachten wir auch.

08. 10. 2022

Acht Uhr Abmarsch Richtung Volcano Muhavura mit wunderbarem Blick auf die Landschaft im Tal

Nach 2,5 Stunden und ca. 300 Höhenmetern durch den Urwald, was mich an den Rand meiner körperlichen Leistungsfähigkeiten bringt, stehen wir plötzlich mitten in der Gorillafamilie. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl diesen riesigen Tieren auf fünf Metern Entfernung gegenüber zu stehen. Wir sind bei der Nyakagezi Gruppe mit zwei Silverbacks, drei erwachsenen Weibchen, sowie zwei Halbstarken und zwei Babys. Die lassen sich von uns überhaupt nicht beim Frühstück stören, eines der Babys ist sogar richtig neugierig. Nach einer Stunde müssen wir die Familie wieder verlassen.

Einer unserer Tour-Träume ist unter diesen fantastischen Umständen, dem super Wetter und und dem Umstand, dass wir nur zu zweit zu den Gorillas gehen konnten, in Erfüllung gegangen. Erholung und Nachverarbeitung des Gesehenen am Nachmittag. Nochmalige Übernachtung hier.

09. 10. 2022

Was hatten wir gestern Glück: heute starten acht Gorilla-Wanderer von hier aus, das entspricht der maximalen Tour-Beteiligung. Weiterfahrt nach Bwindi durch Urwaldgebiet.

Den einzigen Campplatz in der Umgebung, das urige Buhoma Community Rest Camp, fanden wir nach vielem Fragen. Abends dann ein starkes Gewitter, das wir im nicht ganz wasserdichten Gebäude des Platzes über uns ergehen lassen.

10. 10. 2022

Die Strecke nach Katungura am Fluss zwischen Lake George und Lake Edward durch den Queen Elizabeth Park unterbrechen wir mit einem Abstecher zum Lake Edward bei Kiseny. Übernachtung auf einem Campplatz am südlichen Ufer des Flusses.

11. 10. 2022

Die Kyambura Gorge ist ein 16 Kilometer langer und 100 Meter tiefer Einschnitt in die Ebene. Es herrscht unten ein eigenes Klima mit 32-35 Grad und ca. 90% Luftfeuchtigkeit. Dichter Urwald und wir sehen sogar einige der hier lebenden Schimpansen. Ein sehr empfehlenswerter Abstecher.

Mittags dann zu den Kraterseen südlich von Fort Portal

Schöne Landschaft mit schönem Campplatz am Lake Nkuruba, an dem wir dann auch übernachten. Begrüßt werden wir von drei Colobusi Affen mit ihren langen Schwänzen mit großer weiser Quaste, auf einem Ast sitzend.

12. 10. 2022

Urlaub in Nkuruba. Wir fotografieren diverse Vögel sowie die Spiegelungen im See.

13. 10. 2022

Fahrt nach Masindi. Dort übernachten wir auf dem Campplatz des Masindi Hotels. Auch Hemingway sowie Katharine Hepburn und Humphrey Bogart nächtigten hier, allerdings nicht auf dem Campplatz.

14. 10. 2022

Fahrt an den Viktoria Nil und zu den Murchison Wasserfällen - beeindruckend!

15. 10. 2022

Fahrt durch den Muchison Falls National Park nördlich des Nils. Viele Tiere.

Mittags dann, vier Stunden lang, zu zweit, wie sich das für uns immer so fügt, von der neuen Brücke aus bis fast in den Lake Albert mit dem Boot. Wir haben einen tollen Bootsmann, der uns viele Tiere, vor allem Vögel zeigt, die wir ohne ihn nicht gesehen hätten.

Im Red Chili Rest Camp übernachten wir.

16. 10. 2022

Weiterfahrt wieder durch Masindi und andere Kleinstädte ...

... zur Ziwa Rhino Sanctuary, einem recht großen Gelände, auf dem verletzte oder junge Tiere aufgezogen werden. Für mich sind es auf unseren ganzen 80000 Kilometern Strecke die ersten Rhinos, die ich sehe. Wir laufen dann rund um diese großen Tiere herum, das scheint die nicht zu stören. Abends werden um die Restaurantterrasse, sowie unser Campplatz mit sehr massiven Barrieren verrammelt. Wir denken uns, das ist Show.

Für den nächsten Morgen haben wir den Schuhschnabel "gebucht". Es klingt nicht nur so, sondern es ist hier Touristen-Zone.

17. 10. 2022

5 Uhr aufstehen und wir verstehen jetzt die dicken Barrieren: Direkt am Zaun des Campplatzes sowie auf dem Weg zum Büro liegen zwei Nashörner. 6 Uhr Abfahrt mit einem Führer zur Schuhschnabelsuche. Wir finden auch nach 1,5 Stunden Wanderung keinen, nur einen kleinen Vogel mit endlos langem Schwanz. Dann ein zweiter Versuch auf einem kleinem Boot durch Sumpfgebiet. Und siehe da, mitten im Schilf steht ein Schuhschnabel in ca. 250 Metern Entfernung. Olaf gelingt eine sensationelle Aufnahme.

Mittags los in Richtung Kampala. Wir bleiben nördlich der Stadt, brauchen aber trotzdem fast zwei Stunden für die 20 Kilometer, bis wir wieder auf der nach Osten führenden Hauptstraße sind. Weiter geht es bis zu The Heaven Lodge an den Viktoria-Nil Stromschnellen. Es war ein harter Tag.

18. 10. 2022

Urlaub, am Mittag Regen. Zum Abendessen gönnen wir uns ein (tolles) Menü mit einem Blick auf hunderte auf dem großen Busch übernachtenden Vögeln.

19. 10. 2022

Über die große Brücke zum Ursprung des Blauen Nil. Es ist der weiterführende Ausfluss aus dem Victoria See mit der größten Wassermenge.

Mittags dann Fahrt zu den Sipi Falls am Westrand des Mount Elgon. Toller Blick vom Campplatz, nach Westen ca. 150 Meter Steilabfall, nach Norden der 100 Meter hohe Wasserfall.

Abends entdecken wir dann ein Chamäleon.

20. 10. 2022

Wir wollen auf die Ostseite des Mount Elgon. Super Landschaft, hervorragende teilweise vierspurige Straßen, neu von Chinesen gebaut, mit tollen Ausblicken. Grenzepassage nach Kenia ohne Probleme.

Dann von Kitale aus in Richtung Berge in den Mount Elgon Nationalpark. Von 2100 Metern geht es dann hoch - teilweise durch Urwald - bis zum Straßenende auf 3475 Metern. Dort steht eine Nothütte aus Blech mit Fugen dazwischen. Plötzlich kommt dicker Nebel auf, der sich aber nach einer Stunde wieder auflöst. Danach gehen wir den Berg an. Ich nur bis ca. 3550 Meter Höhe, Olaf bis zu einer Felsspitze bei ca. 3650 Metern. Hier sieht er die Riesenlobelien. Nach kargem Abendessen legen wir uns früh schlafen bei 5-6 Grad Wärme/Kälte - je nach dem, wie man das nennen will.

21. 10. 2022

Dann kommt für Olaf ein harter Fahrtag. Von 3475 Metern die 30 Kilometer weit bis Kitale hinunter auf 1850 Meter in 1,5 Stunden. Dann über Eldoret bis Iten auf 2400 Metern Höhe. Tolle Aussicht auf einen Teil des Afrikanischen Grabenbruch, hier das Kerio Valley, dessen Sohle auf 1150 Metern liegt.

Dann wieder hinauf nach Kabernet auf das Zwischengebirge, die Tugen Hills, mit 2100 Metern Höhe und wieder hinunter auf 1000 Meter in das Gebiet mit den vielen Seen. Wir wollen am Lake Bogoria übernachten, aber es gibt nicht mal mehr den Eingang zum Nationalpark. Hier war und ist teilweise noch alles überschwemmt.

Zwangsläufig übernachten wir im Garten des Lake Bogoria Spa Resort. Fahrzeit heute 8 Stunden für 263 Kilometer.

22. 10. 2022

Fahrt über den Äquator.

Durch Nakuru zum Lake Naivasha. Auch dort sind am ganzen Ufer entlang die Bäume kaputt. Toller Sonnenuntergang.

23. 10. 2022

Inzwischen gibt es einen vom Norden kommend westlichen und südlichen Ring um Nairobi, so dass wir mit einer knappen Stunde Fahrzeit um Nairobi herum sind. Als Abschluss der Reise besuchen wir noch den Amboseli Nationalpark. Es ist sehr trocken, So haben sich die Elefanten beispielsweise angewöhnt, in den Tümpeln zu stehen und das Grünzeug zu fressen, da auch hier die Bäume kaputt sind.

Und immer steht der Mount Kilimanjaro, dieses Jahr mit sehr wenig Schneefeldern, als Fotohintergrund zur Verfügung.

24. 10. 2022

Wir haben den Tag noch einmal hier im Amboseli verbracht.

25.-28. 10. 2022

Fahrt nach Moshi. Auto richten und Heimflug.

29. 10. 2022

Wieder zu Hause nach 3900 Kilometern. Insgesamt waren wir nun seit 2009
81 800 Kilometer in Afrika unterwegs.